Sprayer gestalten Graffiti-Giebel

Workshop noch bis Sonntag / "Prignitzer" finanziert dieses Angebot für junge Sprüher mit

Wittenberge "Voll krass das Ganze", so Jan Krüger, er lässt sich aber nicht gern stören beim Hantieren mit der Farbbüchse. Neben ihm sprayt Marcel Köhn. Sein Kommentar: "Endlich tut sich hier mal was für uns." Die beiden gehören zu jenen jungen Leuten, die beim Graffiti-Workshop mitmachen, finanziert auch vom "Prignitzer".

 

"Es gibt schon bemerkenswerte Talente", weiß Streetworkerin Angelika Thielert aus ihrer Arbeit. Acht dieser jungen Leute - meist Schüler bzw. Azubis - beteiligen sich bis Sonntag an einem Workshop, dessen hauptsächliches Ansinnen die Gestaltung des Hausgiebels an der Ecke Turmstraße/Poststraße ist.

 

Aber dabei bleibt es nicht. Was wäre ein Workshop ohne fachgerechte Anleitung. Die fadn sich mit den beiden Berliner Gino Fuchs und Christian "Lake" Wahle, beide erfahren in Airbrush und Graffiti. Und davon profitieren die jungen Leute. Die beiden Graffiti-Profis wissen, wie man Bildmotive umsetzt, wissen beispielsweise vieles über den Einsatz von verschiedenen Sprühköpfen, um gewünschte Effekte zu erreichen oder zu steigern. Nicht nur die acht fest ins Projekt eingebundenen jungen Leute profitieren davon, immer wieder kamen gestern Jungen und Mädchen vorbei, guckten und fragten. Gesprayt wird nicht nur am Giebel. Auch Leinwände, aufgezogen auf Keilrahmen, werden besprüht. "Hier kann man sich mal richtig verwirklichen, das ist coll", meint Jan. Seine Sprayerhandschrift findet sich an der Sallwand im neuen Würfel wieder. Ansonsten sei er auf Pappe als Arbeitsfläche angewiesen.

 

Auf der Giebelwand hatte gestern Nachmittag das Graffitibild Konturen angenommen. Am Bildrand die für Graffit eingentlich typischen Köpfe, über denen sich Stadtansichten entfalten. Das Steintor als - oder sagt man besser in? - Graffiti. Das hat schon etwas, so finden es zumindest die jungen Leute. Dass nicht jeder die Aktion gut findet, haben die Sprayer gestern auch schon gemerkt. Viele Leute schauten vorbei. Mancher findet toll, was da ensteht, mancher reagierte gestern aber auch ablehnend.

 

Der Prignitzer